Dampfen muss erlaubt bleiben
Montag, 16. April 2012 um 21:12 Uhr
Netzwerk Rauchen e.V. positioniert sich zur sogenannten E-Zigarette
Die führende deutsche Antiprohibitionsvereinigung verkündet ihre Bereitschaft, mit den Dampfern in Dialog und Kooperation zu treten. Netzwerk Rauchen lehnt Verbot und Bekämpfung der E-Zigarette ab, nennt jedoch als Voraussetzung für eine Zusammenarbeit mit den Dampfern deren Verzicht auf Parolen und Argumente der organisierten Tabakbekämpfung.
Bild: aboutpixel.de / entzug © Thomas Pieruschek
Die staatliche Bekämpfung und Strafbesteuerung des Dampfens ist illegitim, die Argumente gegen die sogenannte E-Zigarette sind minderwissenschaftlich, Nikotin-Liquids sind keine Medikamente – diese Forderungen sind der Kern des Positionspapiers, welches Netzwerk Rauchen zum Thema „Dampfen und E-Zigarette“ beschlossen hat.
Der Verein erkennt bei der staatlichen Bekämpfung des Dampfens deutliche Parallelen zur Bekämpfung des Tabakgenusses; während das Aufkommen der E-Zigarette weitgehend der Antitabakprohibition geschuldet sei und deren Anhänger überwiegend Raucher oder Ex-Raucher seien, die versucht hätten aus der Schussline der organisierten Tabakbekämpfung („Tobacco Control“) zu entkommen, soll dieses vollständig tabaklose Produkt nunmehr entweder verboten oder sein Konsum und Erwerb erheblich erschwert und künstlich verteuert werden.
Netzwerk Rauchen sieht sich dadurch in seiner Auffassung bestätigt, dass die organisierte Tabakbekämpfung zu keinem Zeitpunkt die Gesundheit der Bevölkerung schützen wollte oder will, sondern einerseits von ideologischem Fanatismus angetrieben wird und andererseits das Ziel verfolgt, die Nikotin-Vermarktung exklusiv den Pharmakonzernen zu überlassen. Anders ließe sich nicht erklären, warum eine Handlung verboten werden soll, die lediglich an das Rauchen erinnert, jedoch keinen Tabak benötigt.
So ist der Verein auch der Auffassung, dass Dampfen keine vollwertige Alternative zum Rauchen darstellt, jedoch sehr wohl einen effektiven Ersatz von pharmazeutischen Nikotin-Produkten wie Kaugummis oder Pflaster. Letzteren sollte auch der Status als Heilmittel aberkannt werden, da Tabakkonsum keine Krankheit sei, die ein Heilmittel erfordern würde.
„Wir stellen unsere langjährigen Erfahrungen beim Widerstand gegen die Verfolgung der Raucher den Dampfern gerne zur Verfügung und sind bereit gemeinsam die Auseinandersetzung mit der pseudowissenschaftlichen Irreführung und intoleranten Konsumbevormundung der Prohibitionisten zu führen“, fasst der Bundesvorsitzende Michael Löb das Ergebnis des Beschlusses zusammen.
Positionspapier (pdf):
Netzwerk Rauchen - Position zu „E-Zigarette“/Dampfen (161.64 kB)
Pressemitteilung (pdf):
PM_06_2012_Dampfen (162.77 kB)
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