Jugendliche Raucher: Darauf hat die Welt gewartet

Freitag, 17. Juni 2005 um 00:00 Uhr

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Wir alle erinnern uns an Schulkonzerte, in denen man die vielen schiefen Töne mit stoischer Gelassenheit erdulden mußte, um sich anschließend möglichst glaubwürdig einen tosenden Beifall für die Bemühungen der lieben Kleinen abzuringen. Aber es geht auch noch besser: Im "Bundeswettbewerb Fremdsprachen" siegte eine achte Klasse aus Euskirchen - mit einem "Anti-Raucher-Rap"... auf Latein!

Für einen kurzen Moment dachte ich daran, irgendeinen Dreh hinzubekommen zwischen der "toten Sprache" Latein und der "toten Idee", Kinder als Propaganda-Instrumente einzusetzen. Aber das wäre zu einfach.

Prävention im Sinne sachlicher Aufklärung ist wichtig und notwendig. Etwas anderes ist es jedoch, leicht beeinflußbare Kinder dafür einzusetzen, intolerante Botschaften in die Welt zu setzen, deren Konsequenzen sie weder verstehen noch überblicken können. Hier ist die Grenze, die uns allen weit mehr Kopfschmerzen bereiten sollte als die Frage, wieviele Menschen abends gerne ihre Freizeit mit der einen oder anderen Zigarette genießen wollen.

Kölner Stadt-Anzeiger (Hrsg.): Sieg mit dem Anti-Raucher-Rap auf Latein: "Nolite Fumare"