Tabakkontrolle: ...und immer ist die Tabakindustrie schuld
Samstag, 28. Mai 2005 um 01:00 Uhr
Wer aufmerksam die Debatte rund ums Rauchen in den Medien verfolgt, dem fällt schnell ein ceterum censeo auf, das bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit aus der Tasche geholt wird, um jegliche Opposition gegen strikte Anti-Raucher-Maßnahmen zu diskreditieren. Der jeweilige Kontrahent sei nämlich mit der Tabakindustrie im Bunde und daher unglaubwürdig.In New York stehen Bürgermeister-Wahlen an, und die Kandidaten Tom Ognibene und Anthony Weiner haben angekündigt, im Falle ihrer Wahlsiegs das strikte Rauchverbot zu lockern, das Amtsinhaber Bloomberg erlassen hat.
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. So bedauerte der Tobacco-Free Kids Action Fund, daß sich Ognibene und Weiner auf die Seite der Tabakindustrie geschlagen hätten. Daß es bei unnötigen und diktatorischen Rauchverboten in privaten Bars und Restaurants nicht um einen Kampf gegen die Tabakindustrie geht, sondern daß damit zahllose Menschen direkt getroffen und in ihrer Lebensweise eingeengt werden, scheint dem Tobacco-Free Kids Action Fund keinen weiteren Gedanken wert zu sein.
Auch Raucher sind Menschen und vor allem Wähler. Auch Raucher wünschen sich, ihren Feierabend in einer Umgebung zu verbringen, die ihnen zusagt. Ihnen Erleichterung zu versprechen zeugt nicht von einer Allianz mit der Tabakindustrie, sondern von simplem gesunden Menschenverstand.
U.S. Newswire (Hrsg.): Tobacco-Free Kids Action Fund: New York Mayoral Candidates Ognibene and Weiner Do Big Tobacco's Dirty Work by Opposing Smoke-Free Law