Züge und Bahnhöfe: Serviceoffensive?

Donnerstag, 19. Mai 2005 um 01:00 Uhr

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Pünktlich zum "Welt-Nichtrauchertag" am 31. Mai will die Deutsche Bahn das Rauchen auf weiteren Nahverkehrsstrecken verbieten. Nach Angaben der Bahn würden die Raucherabteile immer weniger frequentiert, während sich die Menschen in den Nichtraucherabteilen zusammendrängen.

Die Deutsche Bahn ist zumindest auf dem Weg dahin, ein profitorientiertes Unternehmen zu werden. Angebot und Nachfrage aufeinander abzustimmen, ist da nur eine nachvollziehbare und unumgängliche Strategie. Die Größe der Raucherbereiche in Regionalzügen dem tatsächlichen Bedarf anzupassen ist jedoch eine Sache, ein völliges Verbot eine ganz andere. Zumindest eine letzte offizielle Rückzugsmöglichkeit für Raucher fordert auch Pro Bahn Niedersachsen.

Ob sich mit einer solchen "Serviceoffensive" durch Rauchverbote die Zahl der Fahgräste der Bahn erhöhen wird, steht auf einem ganz anderen Blatt. Trotz Ökosteuer wird so das eigene Auto für rauchende Pendler wieder zur echten Alternative. Die Bahn weiß sicher ganz genau, warum sie auf Langstrecken weiterhin Raucherabteile bereithält, ist dies doch einer der wenigen Vorteile, die sie überhaupt noch gegenüber den immer günstiger werdenden Fluglinien besitzt. Vielleicht sollte man sich bei dem ehemaligen Staatsunternehmen eher um Verspätungen und eine Anpassung von unrealistischen Fahrpreisen kümmern, als dem allgemeinen Trend zu folgen und Rauchern das Leben noch schwerer zu machen.

Berliner Morgenpost (Hrsg.): Die Luft für Raucher wird dünner

Ahlers, Michael: Rauchverbot in allen Regionalzügen