Tabakkontrolle: Die letzten 45 Jahre?
Dienstag, 17. Mai 2005 um 01:00 Uhr
Die Verfechter der "Tabakkontrolle" haben ein klares Ziel, das nichts zu tun hat mit vernünftigen Kompromissen zwischen Rauchern und Nichtrauchern. Der australische Professor Daube hat es klar ausgesprochen: Er hält es für ein erstrebenswertes Ziel, bis spätestens zum Jahr 2050 den kommerziellen Verkauf von Tabakwaren vollkommen zu verbieten. Wer Zigaretten konsumieren will, soll in diesem "rauchfreien" Utopia die Glimmstängel nur noch auf ärztliches Rezept erhalten.Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, ist doch die Pharmaindustrie schon jetzt ein aktiver Player in Tabakkontroll-Bemühungen – die letztlich die Verkäufe von pharmazeutischen "Nikotinersatz-Präparaten" beflügeln sollen. Trotz aller Einschüchterungsversuche, trotz der immer weiter um sich greifenden Rauchverbote greifen nach wie vor 20 Prozent der australischen Bevölkerung zu Zigaretten. Rauchen ist Genuß, der Ausdruck eines Lebensgefühls. Wer eine völlige Prohibition fordert, hat im Geschichtsunterricht offenbar nicht allzugut aufgepaßt: Das amerikanische Experiment mit dem Alkoholverbot sorgte für eine Welle von Kriminalität und organisiertem Verbrechen. Nach wenigen Jahren war der Traum eines alkoholfreien Utopias ausgeträumt. Vielleicht gibt es "Laster", die sich Menschen einfach nicht nehmen lassen. Vielleicht sind es gerade die kleinen Vergnügungen des Alltags, die das Leben lebenswerter machen. Unsinnig ist Daubes Forderung in jedem Fall.
(The Courier-Mail)