Den Rauchverboten trotzen
Samstag, 16. Juni 2007 um 00:00 Uhr
Am 1. Juli soll ein umfassendes Rauchverbot in England in Kraft treten, das auch Gaststätten zu rauchlosen Räumen zwangssterilisieren soll. Aber der Widerstand blüht:Bisher schon über 200 Pubs beteiligen sich am "Day of Defiance" (dt.: Tag des Trotzes). In einem Akt zivilen Ungehorsams wollen sie sich schlicht weigern, das Rauchverbot umzusetzen.
Nick Hogan, Wirt aus Bolton: "Es ist ein Protest gegen Diktatur. Es geht nicht darum, für das Rauchen zu sein. Es geht um Wahlfreiheit."
Hamish Howitt, Wirt aus Blackpool: "Ich werde meine Gäste nicht am Rauchen hindern. Die können ruhig versuchen, mir ein Bußgeld aufzuerlegen oder mich vor Gericht zu zerren, ich werde nicht zahlen."
Howitt will notfalls den Gerichtshof für Menschenrechte anrufen. Mit diesem Ansatz ist er nicht der einzige: Die Vereinigung Freedom to Choose will Verfassungsklage gegen die autoritäre Gesetzgebung einreichen. Sie stellt der britischen Regierung ein zweiwöchiges Ultimatum, um Änderungen vorzunehmen.
Netzwerk Rauchen erklärt sich solidarisch und freut sich besonders, dass laut einer Umfrage der Alliance Pharmacy 17 % der Raucher/-innen, das sind 3 Millionen Menschen, trotz Verbots weiter dort rauchen will, wo es bisher ihr gutes Recht war.
"Know your limits" will die britische Regierung den Menschen auf ihre Alkoholflaschen schreiben - es wird Zeit, dass statt dessen die britische Regierung selbst ein für allemal in ihre Schranken verwiesen wird.