Rauchverbote: Zigarettenverkäufe 5% höher trotz Rauchverbot
Sonntag, 15. Oktober 2006 um 00:00 Uhr
Die Verkaufszahlen für Zigaretten sind seit der Einführung des Rauchverbots anfangs dieses Jahres in Schottland angestiegen und strafen die Vorhersagen der Politiker und Gesundheitsexperten Lügen.Obwohl erwartet wurde, dass die Anzahl der Raucher und der gerauchten Zigarette fallen würden, kaufen die Schotten jetzt jede Woche 61'000 Packungen mehr als vor dem Rauchverbot.Der Trend, der die Erfahrung anderer Länder mit Rauchverbot bestätigt, wird darauf zurückgeführt, dass teilweise mehr zu Hause geraucht wird.
Diesen Monat hat die Dundee Univerity berichtet, dass Barangestellte sich gesänder fühlen. Wenn allerdings seit dem Rauchverbot mehr zu Hause geraucht wird, ist anzunehmen, dass Kinder in Raucherfamilien darunter leiden. Jedes Jahre werden mehr als 17'000 Kinder unter 5 mit dem Passivrauchen zuzurechnenden Krankheiten in englische Krankenhäuser eingewiesen.
Ein separate Studie der Edinburgh University untersucht die Auswirkungen des Rauchverbots auf Kinder. Gesunheitsexperten bezeichnen diese neuen Zahlen als beunruhigend.
"Es ist sehr plausibel, dass nach dem Verbot mehr Personen zu Hause rauchen," sagt Phil Hanlon, Professor für Gesundheitswesen and der Glasgow University. "Wenn das der Fall ist, dann ist das sehr beunruhigend. Es ist offensichtlich, dass Rauchen zu Hause die Gesundheit der Mitbewohner in Mitleidenschaft zieht."
Die Zahlen, welche von der schottischen Grocer's Federation bekanntgegeben wurden, zeigen einen Anstieg von fast 5% der Verkäufe in Läden. Die Scottish Lisenced Trade Association (SLTA) gab bekannt, dass die Zigarettenverkäufe von Automaten in Pubs und Clubs unverändert sind.
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Paul Waterson, Chef von SLTA fügte hinzu: "Diese Zahlen scheinen unser Vorhersagen zu bestätigen, dass das Rauchverbot nicht zu einer Reduktion der Zigarettenverkäufe führen würde. Die Regierung und Anti-Raucher-Kampagnen behaupteten das Gegenteil. Nun treten sie den Rückzug an und behaupten, es sei immer nur darum gegangen, vor dem Passivrauchen zu schützen. Es ist klar, dass die vorausgesagte Wirkung nicht eingetreten ist."
Das Rauchverbot wurde von der schottischen Regierung als Erfolg gefeiert. Anlässlich der Einführung sagte der Gesundheitsminister Andy Kerr voraus: "Es wird nicht nur Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Passivrauchs schützen, sondern vielen Menschen helfen, das Rauchen aufzugeben. Das Beispiel von Irland beweist es."
In Irland sind allerdings die Zigarettenverkäufe jetzt höher als vor dem Rauchverbot, das im März 2004 eingeführt wurde.
Maureen Moore, Chef der Anti-Raucher-Gruppe ASH Scottland forderte die schottische Regierung auf, neue Wege zu finden, um das Rauchen zu reduzieren. Mehr als 25% der erwachsenen Bevölkerung (1 Million) rauchen in Schottland.
"Jede Zunahme der Zigarettenverkäufe ist eine schlechte Nachricht für die Volksgesundheit" sagte Moore. "Wenn Zigarettenverkäufe tatsächlich zunehmen, dann muss die Regierung die Preise weiter erhöhen und nach neuen Wegen suchen, um das Rauchen mit besseren Entwöhnungsmöglichkeiten in den Griff zu bekommen.
Chris Odgen von der Tobacco Manufacturers' Association sagte, die Zahlen zeigten, dass es einen Kern von Rauchern gibt, die sich nicht abbringen lassen und fügte hinzu: "Wie in Irland haben auch die schottischen Raucher ihr Verhalten unter dem Rauchverbot angepasst. Es ist eine Frage der persönlichen Entscheidung."