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Rauchverbote: Kreative Statistiken - Piemont, Helena, Pueblo ...

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Am Beispiel einer Studie aus Piemonte, Italien, die die Einlieferung von Herzinfarktpatienten untersucht, kann man zeigen, wie einfach es ist, Gefälligkeitsstudien zu fabrizieren.

Das Rezept ist einfach:

  • Man nehme offizielle, verifizierbare Zahlen
  • Man führe die gewünschte Analyse durch
  • Wenn die Ergebnisse nicht wie gewünscht ausfallen, versuche man die Daten nach verschiedenen Kriterien zu selektieren, bis ein Datensatz gefunden wird, der die ursprüngliche Zielsetzung unterstützt
  • Man verbreite die Ergebnisse als wissenschaftliche Studie

So geschen mit der Studie von Piemonte:

In Italien hatte das strenge Rauchverbot zu einem deutlichen Rückgang von Herzinfarkten geführt. Bereits in den ersten fünf Monaten nach Einführung des Rauchverbots in Italien sank allein in der Region Piemont die Anzahl der Patienten unter 60 Jahren, die mit akuten Herzinfarkten ins Krankenhaus eingeliefert wurden, um elf Prozent. Quelle: Pro Rauchfrei

Das Ergebnis basiert auf verifizierbaren Zahlen und ist nicht falsch. Nur die Schlussfolgerung ist irreführend. Da weder die Medien noch das breite Publikum - und selbst angesehene Wissenschaftler - die Behauptungen hinterfragen oder nicht hinterfragen wollen, werden Fiktionen als Fakten verkauft.

Wenn man die in der Studie vorhandenen (!) Daten genauer analysiert und die Gesamtzahl der Einlieferungen während der Beobachtungsperioden Februar-Juni 2004 und Februar-Juni 2005 jeglichen Alters vergleicht (3581 bzw. 3655), kommt man zum Ergebnis, dass die Anzahl der Herzinfarkte nach dem Rauchverbot um 2.1% zugenommen hat. Kann man daraus schliessen, dass Rauchverbote das Risiko für Herzinfarkte erhöhen?

In der selben Studie findet man auch folgende Zahlen aus den vorangegangen Jahren:

Herzinfarktrate bei Männern unter 60 Jahren:
2001: 1.21
2002: 1.25
2003: 1.31
2004: 1.35
2005: 1.24
 
2004-2005: Abnahme 8% (Rauchverbvot)
2002-2003: Zunahme 5%  (vor Rauchverbot; was bewirkte die Zunahme?)
2001-2005: Zunahme 2.5% (trotz Rauchverbot!)

Herzinfarktrate bei Frauen unter 60 Jahren:
2001: 0.22
2002: 0.22
2003: 0.19
2004: 0.24
2005: 0.19 
 
2001-2003 Abnahme 13% vor Rauchverbot
2003-2005 gleich bleibend, trotz Rauchverbot

Die Zahlen unterliegen Variationen, deren Ursachen nicht erklärt werden: weshalb stieg die Rate bei Frauen 2004 - vor dem Rauchverbot - stark an? Ohne die Erklärung dafür zu kennen, ist es wilde Spekulation, den erneuten Rückgang 2005 auf den Wert von 2003 dem Rauchverbot zuzurechenen.

Vergleich mit Kriterien der Tabakkontrolle

Stanton Glantz, der u.a. die Studie von Helena, Colorado, mitverfasst hat, hat auf seiner Website TobaccoScam die Kriterien genannt, die eine Studie erfüllen muss, um “gut” zu sein. Diese Kriterien wurden insbesondere definiert, um die Berichte über wirtschaftliche Verluste im Gastgewerbe infolge von Rauchverboten zu entkräften. Diese Kriterien lassen sich auch auf die Studie von Piemont anwenden, die die folgenden Bedingungen nicht erfüllt:

- Bezieht die Studie einen vernünftigen Beobachtungszeitraum vor dem Rauchverbot ein?
Die Studie nennt zwar Daten von 2001 bis 2005, aber die Schlussfolgerung bezieht sich nur auf die Jahre 2004 und 2005. Nur schon klimatische Bedingungen (kalter Winter, heisser Sommer) haben bekanntlicherweise einen starken Einfluss auf Herzinfarktraten.

- Berücksichtigt die Studie grundlegende Trends oder zufällige Fluktuationen im [Aufnahme-]Zyklus?
Es wurden nur zwei Messwerte - vorher/nachher - miteinander verglichen, für die vor dem Rauchverbot beobachteten Fluktuationen gibt es keine Erklärung.
Es gibt keine Kontrollgruppe. Es müsste z.B. ein Vergleich mit einer (vergleichbaren) Region gemacht werden, die nicht vom Rauchverbot betroffen ist.

- Verwendet die Studie Daten über mindestens ein Jahr, um die Auswirkungen des Rauchverbots zu erfassen?
Längerfristige Trends wurden in der Schlussfolgerung nicht berücksichtigt. Die Studie gibt keine Anhaltspunkte über den Raucherstatus der betroffenen Personen.
Ein weiterer Mangel der Studie ist die fehlende Information über den Raucherstatus der betroffenen Personen. Wir wissen also nicht, ob sich die Anzahl der Herzinfarkte insbesondere bei den Passivrauchern, wie es die Studie suggeriert, deutlich vermindert hat.
Bei koronaren Herzerkrankungen sind keine kurzfristigen Effekte zu erwarten, selbst bei Rauchern rechnet man mit mehreren Jahren für eine Normalisierung (ein Effekt der übrigens generell in Frage gestellt wird). Eine Studie einen Monat nach Einführung des Rauchverbots durchzuführen, setzt eine besondere Motivation voraus ....

Um ein Beispiel zu nennen: In New York State wurde nach dem Rauchverbot (2003) eine gegenüber 2002 um 2.7% verminderte Herzinfarkt-Aufnahme im Jahr 2004 registriert. National wurden aber in der selben Periode 10.7% weniger Aufnahmen registriert. Muss man daraus schliessen, dass Rauchverbote die Herzinfarktrate erhöhen? Das wäre ebenso absurd wie die umgekehrte Schlussfolgerung von Piemont.

Im selben Beobachtungszeitraum ging die Zahl der registrierten Verbrechen in NY um 2.6% zurück. Es wäre natürlich absurd, einen kausalen Zusammenhang zwischen Rauchverboten und Kriminalität herzustellen, aber in der Studie von Piemont fehlt ebenfalls ein glaubhafter Beweis für einen KAUSALEN Zusammenhang.

Ausschluss der Bevölkerung über 60 Jahren

Aus der DKFZ-Broschüre ‘Passivrauchen – ein unterschätztes Gesundheitsrisiko’, Abb 16, ist ersichtlich, dass 86% der passivrauchbedingten Neuerkrankungen an koronarer Herzkrankheit im Alter von über 55 auftreten (64% über 65). Das dürfte auch für Italien gelten. Die Studie von Piemont schliesst bewusst diese Altersgruppen aus. Die Herzinfarktrate stieg in dieser Gruppe nach dem Rauchverbot um 3.4% (Männer) bzw. 2.6% (Frauen) an. Das wird in der Studie auch bestätigt: “Among men and women aged at least 60, the _rates of admission for AMI increased_ over time, including in 2005.”
Wurden diese Tatsache in den Medienmitteilungen absichtlich unterschlagen? Wurde da versucht, einen Effekt zu "konstruieren"?

Abnehmende Raucherquote nicht berücksichtigt

In der Studie wird erwähnt, dass die Raucherraten und die Anzahl Zigaretten pro Raucher seit 2000 deutlich abgenommen haben. 
“… the prevalence of current smokers and the mean number of cigarettes smoked were already decreasing during the first few years of 2000.”

Dann müsste sich diese Tatsache doch auch deutlich in den Herzinfarktraten von 2001 bis 2004 ablesen lassen. Eine Reduktion der Raucherquote bedeutet, dass zu Hause und am Arbeitsplatz weniger aktiv und passiv geraucht wird. Die Herzinfarktrate steigt aber bei Männern unter 60 kontinuierlich an und bleibt bei Frauen über Jahre hinweg fast unverändert.

Die Studie hat den Plausibilitätstest nicht bestanden, sie "reagiert" nicht auf abnehmenden Tabakkonsum, soll aber auf die reduzierte sporadische Exposition bei Restaurantbesuchen mit einem sofortigen Effekt reagiert haben? Wenn uns da nur die Wissenschaft nicht in die Quere kommt …

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