Tabaksteuern: Strammgestanden! Brüssel spricht

Dienstag, 08. November 2005 um 00:00 Uhr

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Europa ist eine feine Sache. Wenn Europa entscheidet, kann man sich getrost eigene Gedanken sparen - gutbezahlte EU-Instanzen wissen schon, was gut für uns ist: Am Donnerstag steht vor dem Europäischen Gerichtshof eine folgenschwere Entscheidung an. Dürfen sogenannte "Tobacco Sticks" weiterhin als Feinschnitt besteuert werden, oder muß ihnen dieselbe Steuerlast auferlegt werden wie Fabrikzigaretten?

In Zeiten, in denen die Kosten für Markenzigaretten fast schon obszöne Ausmaße angenommen haben, gibt es in Deutschland immer noch ein erstaunliches Schlupfloch: Die sogenannten "Tobacco Sticks". Der Trick: Eine Tabakration, die für eine Zigarette ausreicht, wird einzeln verpackt - doch der Konsument muß sie selbst in eine Filterhülse schieben. Das Ergebnis: Das verkaufte Produkt ist nicht "rauchfertig" und muß daher auch nicht als Zigarette versteuert werden, sondern nur als günstigerer Feinschnitt.

Die Zeichen stehen schlecht für deutsche Raucher. Nach der allgemeinen Erwartung wird der Europäische Gerichtshof in Zukunft das letzte Schlupfloch schließen, das Tabakgenuß zu einem angemessenen Preis erlaubt.

Eckart Gienke/DPA: Billig-Zigaretten vor dem Aus

GlaubeAktuell (Hrsg.): Billig-Zigaretten vor dem Aus - Europäisches Gericht entscheidet