Passivrauchen: Hauptsache Panik geschürt
Freitag, 16. September 2005 um 00:00 Uhr
Auf gesicherte Erkenntnislagen kommt es in den seltensten Fällen an, wenn wieder einmal vor dem bösen Passivrauchen gewarnt wird. Der neueste Fall kommt aus dem "Musterländle" Baden-Württemberg. Dort hat man die "Feinstaubbelastung" untersucht, der Kinder in Raucherhaushalten ausgesetzt sind.Nun mag man sich gespannt fragen, welch aufsehenerregendes Fazit wohl eine solche Untersuchung zieht: Einerseits stellte nämlich der baden-württembergische Sozialminister Renner fest, daß "die Kenntnisse über Entstehung, Zusammensetzung und genaue Wirkung der Feinstäube" noch ziemlich lückenhaft sei. Andererseits gebe es beispielsweise regionale Unterschiede im Zusammenhang von Staubkonzentrationen und Atemwegserkrankungen - aber gewarnt wird trotzdem schon mal: Die Eltern sollten doch auf "zuviel Rauch in der Wohnung" verzichten.
Wie Feinstaub entsteht und zusammengesetzt ist, das wird derzeit noch ebenso untersucht wie die Frage, welche Wirkungen er überhaupt tatsächlich haben kann. Und es ist offen, wie er wirkt, wenn er denn wirkt. Aber das hindert mittlerweile niemanden mehr daran, einen öffentlichen Aufruf gegen das Rauchen in Wohnungen in die Welt zu setzen. Propaganda lebt eben doch vom Mitmachen.
Krankenkassen Ratgeber (Hrsg.): Feinstaub durch Rauchen in Innenräumen sehr hoch