Rauchverbote: Kreative Argumente
Mittwoch, 31. August 2005 um 00:00 Uhr
Wenn es darum geht, Rauchverbote positiv darzustellen, ist immer eine Portion Kreativität gefragt. Diesmal hat es sich die Schweizer Gemeinde Schmitten in durchsichtiger Propaganda geübt: Das völlige Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden der Gemeine solle nicht Raucher diskriminieren sondern gegenseitige Toleranz zeigen. Eine gewagte Theorie."Öffentliche Gebäude ohne Rauch sind [...] keine Gebäude ohne Raucher", heißt es. Und Schmitten ist durchaus zu ungeheurem Entgegenkommen bereit: Wenn Raucher nach draußen geschickt werden, finden sie dort nämlich Aschenbecher vor. Ob es nun ein Zeichen von Toleranz oder Unmenschlichkeit ist, Menschen auszugrenzen und selbst im Winter in bitterster Kälte vor die Türe zu stellen, das steht auf einem anderen Blatt.
Es ist zu bezweifeln, ob nicht das eine oder andere Raucherzimmer in Amtsstuben ein weit größeres Zeichen von Toleranz gewesen wäre als ein kräftiger Schlag auf die PR-Pauke mit der einfachsten Lösung, die sich im Rahmen der Anti-Raucher-Welle aufdrängt.