Rauchen und Beruf: Raucher weniger produktiv?
Sonntag, 03. Juli 2005 um 00:00 Uhr
Spätestens nach der Lektüre des nachfolgenden Artikels der Berliner Morgenpost wird einem schlagartig klar: Das Sommerloch ist wieder da! Wenn die Nachricht an sich schon keinen sonderlichen Informationswert hat, wird wenigstens die Überschrift ein wenig aufgehübscht, um zum gewünschten Resultat zu kommen: "Zigarettenpausen machen Raucher weniger produktiv"Bevor man sich jetzt entsetzt fragt, ob die eigene Arbeit tatsächlich so wertlos ist, wie die Überschrift des Artikels suggeriert, sollte man einfach ein paar Zeilen weiterlesen. Dort findet sich nämlich die fundamentale wissenschaftliche Grundlage, auf der der reißerische Titel basiert: "Mehr als die Hälfte der nichtrauchenden Kollegen glaubt, daß Raucher weniger produktiv sind." Aha. Also gab es keine Untersuchungen, sondern eine simple Umfrage, bei der genervte Nichtraucher einmal so richtig vom Leder ziehen konnten.
Ganz anders sehen es übrigens die Raucher: Sie gehen davon aus, daß durch Zigarettenkonsum am Arbeitsplatz ihre Produktivität steige und die informelle Atmosphäre einer Zigarettenpause zudem zum Knüpfen von Kontakten und zum Austausch von Ideen beitrage. Dies als Aufmacher wäre natürlich nicht reißerisch genug, hat aber denselben "Wahrheitsgehalt".
Wir merken uns: Nicht alles, was seinen Weg in eine Überschrift findet, ist das Papier wert, auf dem es gedruckt wurde.