Züge und Bahnhöfe: Sinn und Unsinn
Dienstag, 30. November 1999 um 01:00 Uhr
Auch die Schweizer sind im wahrsten Sinne des Wortes auf den "Anti-Raucher-Zug" aufgesprungen. Zum Jahresende soll ein völliges Rauchverbot in allen Schweizer Zügen in Kraft treten.
Wieder einmal müssen die üblichen Argumente herhalten: Der allgemeine "Trend", mit dem sich heutzutage der größte Unfug rechtfertigen läßt - und nicht zu vergessen der "Schutz" vor dem "Passivrauchen".
Man kann es nicht oft genug wiederholen: Niemand muß vor Tabakrauch in der Luft "geschützt" werden, da bisher noch niemand eine wie auch immer geartete Gefahr nachweisen konnte. Aber wie dem auch sei: Stellen wir uns einmal bildlich einen Fernverkehrszug vor. Das ist eine Lokomotive, und das sind viele einzelne Waggons. Wenn nun in einem dieser Waggons das Rauchen erlaubt ist, wie gut läßt sich dieser wohl von den anderen Waggons abschotten? Wieviel mehr an "Schutz" vor einer möglichen Unannehmlichkeit wird wohl geboten, wenn Rauchern nun nicht einmal dieses letzte Refugium bleibt?
Wer mehr Platz für Nichtraucher möchte, muß das Rauchen nicht überall und völlig verbieten. Dies ist eine ziemlich geschmacklose Radikalkur auf Kosten der Raucher - die abgesehen vom "Feel Good-Factor" für Nichtraucher, eigentlich doch die besseren Menschen zu sein, einen praktischen Nutzwert von gleich null besitzt.