Werbeverbot: Die Schlacht um die Werbung
Mittwoch, 22. Juni 2005 um 00:00 Uhr
In den USA wurde ein ganz neues Schlachtfeld im Kampf gegen die Raucher aufgemacht: Mit viel Pathos und lautem Getrommel wurden Schüler dazu angehalten, doch die böse Tabakwerbung aus den Zeitschriften herauszureißen, die in den Schulbibliotheken zur Verfügung gestellt werden. Nun haben Teile des amerikanischen Verlagswesens nachgegeben und wollen für Schulen und Universitäten gekürzte Fassungen ihrer Zeitschriften herausgeben - ohne den "Stein des Anstoßes".Der Kampf gegen die Raucher ist vor allem ein PR-Krieg. Man erschaffe möglichst eindrucksvolle Ereignisse, idealerweise mit Kindern oder Jugendlichen; man bringe sie möglichst oft in der Berichterstattung unter und hoffe auf die "Schützt die Kinder!"-Wirkung, die von solchen Aktionen ausgeht.
Natürlich spielt der Sinn oder Unsinn einer solchen PR-Aktion selten eine Rolle. Wer Werbung ernsthaft für einen Grund hält, warum Jugendliche erstmals zu einer Zigarette greifen, hat die Pubertät offenbar immer noch nicht ganz verstanden. Aber wen stört das schon, solange die propagandistische Wirkung möglichst nachhaltig ist.